Eigentlich wusste ich schon immer, dass ich später einmal Mathe studieren wollte. Allerdings kamen mir im Laufe des letzten Jahres meines Abiturs dann doch noch einmal Zweifel, ob das Mathematikstudium und damit eine reine Beschäftigung mit der Mathematik wirklich das Richtige für mich ist. Aus diesem Grund entschloss ich mich, nicht sofort im Anschluss an das Abitur zu studieren. Stattdessen entschied ich mich dafür, ein Gap-Year mit einem Praktikum einzulegen, um mir in diesen Fragen sicherer zu werden, und bewarb mich bei Mathe im Leben bzw. der Deutschen Mathematiker Vereinigung.
Das Bewerbungsverfahren war sehr unkompliziert, ich bekam direkt im Anschluss an das Bewerbungsgespräch die Zusage, dass ich ab Oktober mit meinem knapp dreimonatigen Praktikum beginnen könne.
Mathe im Leben und die Deutsche Mathematiker Vereinigung haben ihren Sitz in derselben Etage desselben Gebäudes auf dem Gelände der FU. Dadurch konnte ich im Laufe meines Praktikums in die Arbeit beider Organisationen einen guten Einblick erhalten. Viele meiner Kollegen waren selbst noch Studierende und kamen aus sehr unterschiedlichen Professionen, unter anderem dem Lehramt, dem Wissenschaftsjournalismus, der Informatik, der Physik und der Mathematik. Meine Aufgaben während des Praktikums bei Mathe im Leben waren sehr vielfältig.
Zu Beginn beschäftigte ich mich vor allem damit, wie eine gemeinnützige GmbH arbeitet, und welche organisatorischen Aufgaben anfallen. Ich half dabei mit, die Steuererklärung vorzubereiten, und sammelte Ideen, die Reichweite von Mathe im Leben weiter zu vergrößern, um noch mehr Schüler*innen (zum Beispiel auch im Ausland) für Mathematik zu begeistern.
Außerdem beschäftigte ich mich inhaltlich mit den Aufgaben des kommenden Matheadventskalenders, formulierte bestehende Aufgabenideen zu schönen Geschichten aus, dachte mir eigene Aufgaben aus, schrieb Lösungen und diskutierte Vorschläge in kleinen Gruppen. Im Laufe dieses Prozesses konnte ich auch meine Excel- und Latex-Kenntnisse weiter ausbauen!
Während des Wettbewerbs hatte ich dann die Möglichkeit, im Supportteam mitzuhelfen. Ich beantwortete in Schichten anfallende Fragen und Anregungen von Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und anderen Mathematikinteressierten. Zusätzlich konnte ich auch Einblicke in die Arbeit der DMV gewinnen. Ich half bei der Organisation der Preisverleihung des “Ars legendi-Fakultätenpreises” mit und lernte so viel über Eventmanagement.
Im Zuge der Auswertung einer Statistik zur Verteilung der Abiturpreise im Fach Mathematik beschäftigte ich mich über einen längeren Zeitraum mit Statistik und hatte zudem die Möglichkeit, Grundkenntnisse in der Programmierung mit SQL und PHP erwerben.
Ingesamt hat mir das Praktikum sehr gut gefallen und viel Spaß gemacht. Ich wurde sehr gut aufgenommen, die Atmosphäre war angenehm und alle waren trotz des hohen Arbeitspensums in der Adventszeit gut gelaunt und haben sich immer Zeit für meine Fragen genommen. Mir hat zudem besonders gut gefallen, von so vielen Leuten umgeben zu sein, denen Mathe genauso viel Spaß macht, und auch in der freien Zeit über mathematische Probleme zu diskutieren und Neues zu lernen.
Das Praktikum hat mich somit definitiv darin bestätigt, Mathe zu studieren, was ich nun auch ab kommendem Oktober tun werde! Vielen Dank an alle von Mathe im Leben und der DMV, es war eine sehr schöne Zeit!
Eine Übersicht über alle Praktikumsberichte gibt es hier.