Im Rahmen meines Bachelorstudiums der Mathematik an der Freien Universität Berlin habe ich vom 1.8.2022 bis zum 15.9.2022 bei der Firma Mathe im Leben gemeinnützige GmbH mein Berufspraktikum absolviert.
Zu Beginn des Praktikums habe ich mich vor allem in dem Betrieb umgeschaut. So habe ich mir verschiedene ältere Mathekalender-Aufgaben angeguckt und mich ein wenig in den organisatorischen Apparat eingearbeitet. Danach habe ich hauptsächlich bei der Erstellung der Aufgaben des Mathematik Adventkalenders und allem, was dazugehört geholfen. Jedes Jahr werden für den Mathematik Adventskalender jeden Tag (und für jede der beiden Altersgruppen, 4.-6. Klasse und 7.-9. Klasse) interessante und abwechslungsreiche Aufgaben benötigt. Die meisten Aufgaben werden vom Team erstellt. Jedoch ist es auch möglich und auch sehr erwünscht, wenn Aufgaben von anderen Personen außerhalb eingereicht werden. Dazu gibt es auch extra einen Aufgabenwettbewerb. Die eingereichten Aufgaben müssen gesichtet, sortiert und dann die Ausgewählten noch ein bisschen angepasst werden. Und genau das war eine meiner ersten Aufgaben. Ich sollte eine Aufgabeneinreichung überarbeiten. Außerdem sollte ich versuchen, aus dieser Aufgabe eine Parallelaufgabe für die andere Altersgruppe zu erstellen. Weiter sollte ich eine Lösung zu diesen beiden Aufgaben schreiben.
Neben der Erstellung von zahlreichen Lösungen und der weiteren Bearbeitung von Aufgabenideen, hatte ich außerdem die Aufgabe sogenannte „Blicke über den Tellerrand“ sowie „Mathematische Exkursionen“ zu schreiben. Die Themen für die „Blicke über den Tellerrand“ orientierten sich dabei an der jeweiligen Aufgabe und sollen möglichst zum Motto des Jahres (in diesem Jahr Nachhaltigkeit) passen. So sollte ich z.B. einen „Blick über den Tellerrand“ zum Thema „Fair Trade“ schreiben. Besonders schwer viel es mir dabei, mich auf das Wesentliche zu beschränken und die Texte kurz & knapp und verständlich für die Kinder zu halten. Außerdem fiel es mir vor allem bei den „Mathematischen Exkursionen“ – insbesondere bei Themen, die ich selbst nicht aus der Schule kannte – sehr schwer, diese kindgerecht darzustellen und ohne zu große Formalismen, wie ich es aus der Universität gewohnt war. Insgesamt war der mathematische Inhalt natürlich deutlich leichter als in der Universität. Trotzdem fand ich es sehr spannend bei der Aufgabenbearbeitung zu beobachten, wie bereits durch kleine Veränderungen der Aufgaben eine neue evtl. sehr schwere (oder unlösbare) Aufgabe entstehen kann. Diese Einsicht konnte dann manchmal zu einer „Mathematischen Exkursion“ führen.
Neben der Erstellung von Aufgaben habe ich mich auch mit der Erstellung von digitalen Sammelkarten beschäftigt. Diese bekommen die Schüler in ihrem Online-Konto, wenn sie sich anmelden und Aufgaben bearbeiten, dazu. Wenn die Aufgabe richtig gelöst wurde, wird die Sammelkarte des jeweiligen Schülers vergoldet. Bei der Erstellung dieser Sammelkarten habe ich ein wenig den Umgang mit Inkscape gelernt.
Das Praktikum hat Corona bedingt oft zu Hause stattgefunden. Jedoch hatte ich zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit ohne Probleme Robert und die beiden studentischen Hilfskräfte Nina und Julia für Fragen zu erreichen. Ich hatte allerdings auch einige Male die Gelegenheit, im Büro vor Ort zu arbeiten. Hier möchte ich die nette Atmosphäre und das lockere Miteinander ausdrücklich betonen. Insgesamt hat mir das Praktikum sehr viel Freude bereitet. In diesem Sinne kann ich jedem Studenten ein Praktikum bei Mathe im Leben nur empfehlen.
Eine Übersicht über alle Praktikumsberichte gibt es hier.