Im Rahmen meines Informatikstudiums an der Freie Universität Berlin absolvierte ich im Wintersemester 2018 / 2019 mein Pflichtpraktikum bei der Firma Mathe im Leben gemeinnützige GmbH. Der Praktikumszeitraum umfasste 6 Wochen (von 11.03.2019 bis 19.04.2019). Während dieser Zeit wurde ich durch Marco Träger – der Technischer Direktor (Chief Technology Officer) in der Mathe im Leben gemeinnützige GmbH – betreut.
Das Start-up-Unternehmen Mathe im Leben ist eine gemeinnützige GmbH, die sich 08/2016 in der AG Ziegler der Freien Universität gegründet hat. Die Firma beschäftigt 8 Mitarbeiter*innen und 5 Freiberufler*innen für Grafik, Öffentlichkeitsarbeit, Videobearbeitung und Ähnliches. Die Tätigkeitsfelder von der Mathe im Leben gemeinnützige GmbH sind sehr vielfältig. Sie betreibt seit einigen Jahren den digitalen Mathematik- Adventskaler www.mathe-im-advent.de. Die weitere Tätigkeitsfelder von der Firma sind Mathematik Lehrer*innen-Fortbildungen, Betreuung von Schülerfirmen (Lab2 venture) und weitere Schüler*innen-Angebote („Langen Nacht der Wissenschaften“, dem „Girls Day“ oder bei „Meet and Code“).
Innerhalb des Praktikums war ich mit dem Projekt „Mathe im Advent“-2021 (www.mathe-im- advent.de) beschäftigt. Die Mathe im Leben gemeinnützige GmbH richtet den Online Schülerwettbewerb „Mathe im Advent“ im deutschsprachigen Raum aus, der 2008 – im Wissenschaftsjahr der Mathematik – von der Deutschen Mathematiker-Vereinigung ins Leben gerufen wurde. Über 100.000 Schülerinnen und Schüler und 10.000 Erwachsene nehmen jährlich daran teil.
Im Laufe meines Praktikums wurde ich mit verschiedenen kleineren und größeren Aufgaben betraut. Eine meiner ersten Aufgaben war es, die Urkunden-Generierung anzupassen. Früher konnte man nur Urkunden herunterladen, auf der automatisch die Informationen stehen, die bei der Registrierung angegeben wurden (wie zum Beispiel Vor- und Nachname, Schulname und Ort). Leider macht man manchmal Fehler, deswegen brauchten wir eine Möglichkeit, diese Daten auf Urkunde korrigieren zu können. Zusammen mit der anderen Praktikantin haben wir diese Option auf die „Mathe im Advent“-Webseite hinzugefügt und die PDF-Generierung von Urkunden angepasst. Eine von den größten Problemen bei Urkunden-Generierung waren die Sonderzeichen (wie zum Beispiel ä, ö, ü, ß und viele andere), die manche Namen und Orten enthalten. Diese darf man in LaTeX nicht direkt eingeben. Ein ähnliches Problem hat man mit den meisten
Satzzeichen. Diese werden wie Teile von LaTeX-Syntax interpretiert. Damit Urkunde- Generierung fehlerfrei funktioniert und alle Zeichen korrekt dargestellt werden, muss man alle diesen nicht akzeptierten Zeichen durch ihre LaTeX-Kodierung ersetzen. Das habe ich mit Hilfe von Regex gemacht.
Meine nächste große Aufgabe war die Konzeption und Implementierung eines individualisierbaren, geometrischen Bastelpreises im Kontext von „Mathe im Advent 2019“ – Endloswürfel (Infinity-Cube). Dafür habe ich eine neue Bastelbogen konstruiert, den man zusammenkleben kann, ohne Klebebandstreifen auf Bilder kleben zu müssen (in Gegensatz zu den meisten existierenden Bastelanleitungen für den Infinity-Cube). Danach habe ich diese Bastelunterlagen in LaTeX gezeichnet und „individualisierbar“ gemacht: auf Cube-Seiten erscheinen die persönlich hochgeladenen Bilder und die Aufgabenbilder, die der Benutzer auf der „Mathe im Advent“-Webseite auswählen kann, und auf eine Seite steht die persönliche Urkunde.
In den letzten zwei Wochen von meinem Praktikum habe ich eine mehrstufige Coupon- Code-Lösung zur Vergabe von „Mathe im Advent“-Sammelkarten konzipiert und implementiert. Seit Jahr 2018 gibt es Möglichkeit, für das Aufgabenlösen und einige andere Handlungen (z.B. Teilnahme an Umfragen) Sammelkarten zu bekommen. Jede Karte hat eine von drei Zuständen: inaktiv (wenn Benutzer die Aufgabe nicht erfüllt hat), normal und Gold (wenn die Lösung richtig war). Viele Benutzer haben sich die Möglichkeit gewünscht, ihre Karten aufzuwerten. Um die Coupon-Code-Eingaben und Kartenaufwertung zu ermöglichen, habe ich die Datenbankstruktur geändert und das Webseite-Interface angepasst. Jetzt kann jeder Benutzer den Code eingeben, und falls dieser gültig war, eine Sammelkarte wählen und aufwerten. Meine Lösung wurde auch direkt danach in der „Mathe im Advent“-Ostern-Aktion getestet. Wer die Oster-Aufgabe richtig gelöst hat, hat einen Kartenaufwertungscode bekommen. Das ist ziemlich gut angekommen, viele Schüler*innen haben es genutzt. Es gab keine technischen Probleme.
Das Praktikum bei „Mathe im Leben“ hat mir sehr gefallen. Ich wurde gut aufgenommen, die Atmosphäre war angenehm und die Mitarbeiter waren freundlich und immer offen für meine Fragen. Im Praktikum konnte ich mein erlerntes Wissen aus dem Studium in der Praxis anwenden. Ich habe meine Programmierkenntnisse vertieft, Web-Entwicklungsskills verbessert und sehr wichtige Erfahrungen in der Teamarbeit in einem Unternehmen gesammelt. Schlussendlich hat mir das Praktikum auch einen Einblick in die Arbeitswelt gegeben.
Eine Übersicht über alle Praktikumsberichte gibt es hier.